„Geist“ und „geistig“ wird hier im Goethe’schen Sinne aufgefaßt.
Es hat nichts mit spirituell und nichts mit Spiritualität zu tun, auch wenn "spirituell" wie eine Übersetzung von "geistig" anmutet. Geist ist auch nicht der sog. gesunde Menschenverstand und auch nicht die Vernunft.
Das Geistige und "geistig" meint etwas ganz anderes, etwas Klares, Logisches, eine objektive Realität, auch unabhängig vom Menschen, die stärker ist, als rein irdisches Geschehen, und wirklicher und lebenskräftiger als Dinge, die man exakt wissenschaftlichen Beweisen unterziehen kann.
Der eigentliche Kern des Menschen, der Kern seiner Seele ist Geist. Darüber hinaus gibt es eine geistige "Welt", aus der dieser Geist kommt und die irdische Welt beleben und befruchten kann, bei fehlender und fehlerhafter Aktivität allerdings auch zerstören kann. Mitten im Leben können wir ganz natürlich mit geistiger "Kraft" also mit Inspiration wirken.
Das Geistige ist eine Realität, die sich irdisch und überirdisch zeigt.
Für mich ist im Deutschen einzig
der Begriff „Geist“ und das Adjektiv „geistig“ geeignet, um diesen Vorgang, diese Realität zu beschreiben, die auch schon Platon mit seinen Idealen bzw. seiner Ideenlehre anspricht.
"Geist" hat eine starke objektive Existenz, gebiert sogar eine stärkere, belebtere Welt, die "unsere" irdische materielle Welt durchdringt, aber in ihrer reinen Ausprägung auch schon vorher eine eigene Welt geschaffen hat, die weit „darüber“ liegt.
All dies ist den körperlichen Augen nicht sichtbar bzw. kann diesen nicht sichtbar sein,
ist den Gefühlen nicht zugänglich, ist aber sehr wohl und stark „erfahrbar“ durch die Intuition (besser ausgedrückt mit dem deutschen Wort "Empfindung") als existent und wirklich, wirklicher als alles, was wir hier sehen.
So wie z.B. die Musik Gustav Mahlers diese stärkere Wirklichkeit durchscheinen lässt,
viel stärker als die Erscheinungen der irdischen Welt, die sich mit physikalischen Geräten messen lassen.
Die geistige „Welt“ ging (nicht nur gemäß Platon) unserer den Augen sichtbaren irdischen Welt voraus. Auch dort im Geistigen herrscht wie überall strenge Logik, Folgerichtigkeit und Gesetzmäßigkeit ...und noch viel direkter als im „Hier“ und "Jetzt".
Geistiges Wirken ist unsere eigentliche Stärke, und hat nichts mit Esoterik oder Spiritualität zu tun, aber hat auch nichts mit purer Intellektualität zu schaffen! kann letztere im besten Falle führen und beseelen.
Wir können den Alltag durchgeistigen auf natürliche Weise ohne irgentwelche Übungen oder Verrenkungen.
Wir verrichten unsere Arbeit, sei es was es wolle, aber verlieren dabei nicht die geistige Perspektive, als Ziel unseres Tuns, als Sinn unseres Lebens. Auch unsere Fähigkeit zur Entscheidung durch den freien Willens kommt ausschließlich aus dem Geiste. Unser "Werkzeug" Verstand verfügt nur über den an das Irdische gebundene und abhängigen Willen, nicht über den freien Willen, der sich im unabhängigen Entschlusse zeigt.
Jemand, der selbst nur ein wenig aus dem Geiste wirkt, wird niemals die Harmonie (Harmonie immer recht begriffen!) außer Acht lassen, wird niemals den anderen Wesen und seiner Mitwelt bewußt Schaden zufügen, um seine eigenen Begierden zu erfüllen, sondern er wird immer das Ganze im Auge behalten, und das Wohl des Ganzen in einer langfristigen Sicht, die nicht durch die Kürze unserer irdischen Lebensspanne begrenzt ist.
Dieser Internetauftritt möchte verschiedene Tätigkeiten, Wortbeiträge, Videos und Gedanken geben, und versucht dabei das geistige Wirken, das Geistige und geistige Werte auch in kleinen Dingen aufzuzeigen.